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Der Kremlflieger – Mathias Rust und die Landung auf dem Roten Platz

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Jahr: 2021
Verlag: Potsdam, filmwerte GmbH
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Der 19-jährige Mathias Rust aus Wedel bei Hamburg startet 1987 in Hamburg-Fuhlsbüttel in einer gemieteten Cessna und überfliegt die bis dahin scheinbar unüberwindbare Grenze im Osten. Er landet das einmotorige Flugzeug unmittelbar neben dem Roten Platz in Moskau. Sein Husarenstück wird zur Blamage für das sowjetische Militär. SYNOPSIS Niemand hatte Rust während seines mehrstündigen Flugs über sowjetisches Gebiet aufgehalten. Die sowjetische Luftabwehr, bis dahin als unüberwindbar eingestuft, muss Hohn und Spott über sich ergehen lassen. Tausende von Raketen, moderne Radaranlagen und Flugabwehrsysteme – ausgehebelt von einem Sportflieger, einem Friedensboten, der mit seinem Flug eine Brücke zwischen Ost und West schlagen will. Die Flugaffäre wird zur Staatsaffäre, der Verteidigungsminister muss gehen, ranghohe Offiziere folgen. Der junge deutsche Pilot wollte mit seinem tollkühnen Flug Bewegung in die festgefahrenen Abrüstungsgespräche bringen, den Frieden zwischen Ost und West befördern. Sein Vorbild war der Science Fiction Held Perry Rhodan, der einsame Weltenretter. Und tatsächlich beförderte sein Husarenflug die Perestroika – wenn auch anders als gedacht. Gorbatschow, außenpolitisch empört, hat innenpolitisch endlich Luft, die Rüstungskosten zu drücken, aus Afghanistan abzuziehen und die Satellitenstaaten in die Selbständigkeit zu entlassen. Das blamable Versagen der Militärs, der Widersacher Gorbatschows, dient diesem als willkommener Anlass für die politische Entmachtung der Hardliner. Unter ihnen sind auch Offiziere, die mit der „Schande“ nicht fertig werden und sich das Leben nehmen. Der Auslöser des Ganzen wird zum Medienstar. Die „New York Times“ und „Washington Post“ feiern Mathias Rust am 30. Mai 1987 unisono als „daredevil pilot“, als Teufelsflieger. Die westdeutsche Presse titelt „Der tolle Mathias!“ (B.Z., Berlin), das Ostberliner „Neue Deutschland“ dagegen spricht abwertend vom „Fall des Luftraumverletzers Rust“ (17. Juni 1987). Der „Spiegel“ sieht die Aktion als „beispiellose Kränkung der großen Sowjetmacht und ihrer waffenstarrenden Wehrhaftigkeit, aber auch eine Persiflage auf den westöstlichen Wahn, sich mit sündhaft teurer hochgezüchteter Technik Sicherheit kaufen zu können“ (Spiegel, 1.06.1987). 25 Jahre später spricht Mathias Rust exklusiv für die Dokumentation erstmals ausführlich über seinen Flug, seine Motive und die anschließende Haft im Moskauer Gefängnis. Der „Überflieger“ von einst, das zeigt dieser ebenso unterhaltsame wie lehrreiche Film, ist noch immer eine schillernde Persönlichkeit. Filmautorin Gabriele Denecke begibt sich auf eine ganz besondere „Zeitreise“ zu den Orten und den Leuten, die damals politisch, militärisch oder journalistisch betroffen waren. Der damalige deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher erinnert sich an die Reaktion in Bonn und der Schriftsteller Wladimir Kaminer, der damals als Soldat vor Moskau stationiert war, erklärt, wie Rust ihnen entkam, und sagt: „Eigentlich hätte ich ihn abschießen müssen.“ Zu Wort kommen außerdem die damalige ARD-Korrespondentin in Moskau, Gabriele Krone-Schmalz, geschasste sowjetische Generäle und BNDChef Hans-Georg Wieck. Der „Kremlflieger“ Mathias Rust selbst sagt heute: „Wenn ich gewusst hätte, was sich daraus entwickelt, ich würde es nicht noch mal machen. Das muss man wirklich machen, ohne die Konsequenzen und die Weiterentwicklung einer Geschichte zu kennen.“

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